Preisanpassungen sind eine ständige Herausforderung für Energieversorger. Schwankende Energiepreise und Marktdynamiken führen dazu, dass Tarife selten stabil bleiben. Zwar können Versorger in Deutschland zeitnah reagieren, müssen dabei aber strenge Vorgaben einhalten. Das beeinflusst auch die Endverbraucher, die trotz gesetzlichen Schutzes betroffen sind.
Gleichzeitig stellen die Preisanpassungen eine Herausforderung für die Versorger selbst dar. Um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben, benötigen sie flexible Preisanpassungsmöglichkeiten und Lösungen, die aktuelle Kostendaten berücksichtigen - angesichts der Marktturbulenzen und Klimaziele ein zunehmend wichtiges Thema.
Die Grundlagen von Preisanpassungen
Preisanpassungen ermöglichen es Energieversorgern, bestimmte Preise für Verbraucher zu ändern. Angemessene Anpassungen – nach oben oder unten – können an den verschiedenen Komponenten des Endverbraucherpreises vorgenommen werden, sei es aufgrund von Änderungen bei Steuern und Abgaben, Netzkosten oder den Beschaffungspreisen.
Schlüsselfaktoren für Preisanpassungen
- Beschaffungspreise
Die Beschaffungspreise für Strom und Gas waren in den letzten Jahren starken Schwankungen ausgesetzt. Energieversorger müssen ihre Preise regelmäßig anpassen, um rentabel zu bleiben.
- Netzentgelte
Energieversorger haben keinen Einfluss auf die Kosten für die Instandhaltung des Netzes. Änderungen im Bundeshaushalt haben dieses Jahr wieder zu einer Erhöhung der Übertragungsnetzentgelte geführt, wobei das Niveau von 2024 bereits doppelt so hoch ist wie das von 2023. Die Netzentgelte machen etwa 25 Prozent des Strompreises für Haushaltskunden aus, sodass die Verdoppelung ab 2023 zu einer großen Verschiebung geführt hat. Für 2025 wird ein weiterer Anstieg der Übertragungsnetzentgelte um 3,4% erwartet.
- Steuern und Abgaben
Neben den Beschaffungspreisen und Netzentgelten wirken sich Steuererhöhungen auf den Endverbraucher aus. Ökosteuern sind ein gängiges Beispiel. Die Offshore-Netzumlage ist seit 2013 eine Abgabe für Endverbraucher, die dazu dient, Offshore-Windparks zu finanzieren und die Kosten für deren Anbindung an das Stromnetz zu decken.
Preisanpassungen leicht gemacht mit Gorilla
Für den Endverbraucher sieht eine Preisanpassung relativ einfach aus. Für Energieversorger ist der Prozess jedoch viel komplizierter. Schließlich umfassen viele Preisänderungen mehrere Kostenkomponenten und gelten für Tausende von Endkunden. Darüber hinaus müssen bei den finanziellen Berechnungen auch Prognosen zu möglichen Kundenabwanderungen aufgrund der Preisanpassung vorgenommen werden.
Energieversorger müssen bei jeder Anpassung aufgrund von gestiegenen Beschaffungspreisen eine Bepreisung wählen, die ihre finanziellen Risiken so gut wie möglich minimiert und gleichzeitig eine zu hohe Kundenabwanderung vermeidet.
Die folgende Illustration veranschaulicht, wie einfach dieser Prozess mit einer effizienten Pricing-Lösung wie der von Gorilla wird. Der Workflow umfasst die Neukalkulation und Preisgestaltung eines Tarifs.
Dies ist eine starke Vereinfachung einer Kalkulation in Gorilla, mit einer kleinen Auswahl an Kostenkomponenten, ohne Anpassungen für HT/NT-Zeiten und ohne Extras. Dennoch bietet dieses Basismodell den groben Baustein für die Kostenberechnung eines Tarifs. Durch die Integration mit geeigneten Datenquellen werden einige Komponenten automatisch aktualisiert, sodass viele Änderungen, die für Preisanpassungen erforderlich sind, vor der Neuberechnung keinen manuellen Aufwand erfordern.
Sobald eine Preisanpassung bestätigt wurde, können Benutzer eine Tarifberechnung erneut ausführen und innerhalb von Minuten eine neue Kostenübersicht für den Tarif erstellen.
Um die erwartete Kundenabwanderung zu berücksichtigen, kann am Ende der Berechnung eine einzelne zusätzliche Formel hinzugefügt werden, um ein Churn-Szenario zu erstellen. Die erstellten Daten können dann für weitere Churn-Analysen und Margenoptimierungen verwendet werden.
Hier ist ein Beispiel für einen solchen Arbeitsablauf:
Obwohl dieses Beispiel sehr einfach aussieht, ist es eine passende Darstellung des echten Gorilla Workflows. Die sofort einsatzbereiten Formeln von Gorilla ermöglichen die Berechnung in nur wenigen Schritten. Durch die Anwendung unterschiedlicher Margenstufen auf die neuen Kostendaten aus der ersten Berechnung gibt dieser Workflow Prognosen für eine Reihe neuer Preise für einen Tarif aus. Diese Churn-Bewertung ermöglicht Pricing-Teams und Analysten, die richtige Preisanpassung zu finden, um wettbewerbsfähig zu bleiben, ohne zu viel Marge zu opfern.
Der letzte Schritt? Die Neuberechnung des Portfolios mit den neuen Tarifkosten und -preisen, die in der Gorilla-Plattform automatisiert werden können. Und im Gegensatz zu veralteten Tabellenkalkulationen oder nicht integrierten Preislösungen führt Gorilla die Neuberechnung des Portfolios in wenigen Minuten durch und liefert in Rekordzeit alle Daten, die dazu erforderlich sind.
Zusammenfassung
Preisanpassungen sind ein notwendiger Bestandteil der Energieversorgung. Obwohl die Preissteigerungen in den letzten Jahren für die Endverbraucher schmerzhaft waren, ist es für Energieversorger notwendig, flexibel auf Veränderungen zu reagieren und schnell handeln zu können, wenn neue Umlagen oder Steuern eingeführt werden.
Die Anpassung bestehender Tarife und Verträge kann jedoch ein langwieriger Prozess sein, der viel manuelle Arbeit erfordert und bei dem häufig auf Experten zurückgegriffen werden muss, um Änderungen vorzunehmen. Viele Energieversorger sind unter Umständen erst nach wochenlanger Arbeit bereit für Anpassungen.
Die Gorilla-Plattform ermöglicht Anpassungen mit deutlich höherer Flexibilität. Die übersichtliche Benutzeroberfläche bietet einen einfachen Einstiegspunkt für Anwender, veranschaulicht einen komplexen Prozess und ermöglicht es ganzen Teams, Änderungen schnell vorzunehmen. Mit Gorilla sind Neukalkulationen eines einzelnen Tarifs oder des gesamten Portfolios in wenigen Minuten erledigt.